Das Schulsystem in Burkina Faso
Das Schulsystem ist nach dem französischem Vorbild aufgebaut. Die Grundschule dauert 6 Jahre. Danach kann man nach einer Prüfung die Mittlere Reife machen oder das Gymnasium besuchen.
Chancengleichheit und Gesundheit durch Bildung steigern
Da fast alle Schulen viel Geld kosten, gibt es immer noch viele Kinder, die nicht zur Schule gehen können. Hauptsächlich betroffen sind die Mädchen, denn wenn in einer Familie Geld für den Schulbesuch vorhanden ist, wird zuerst ein Junge ausgewählt. Mädchen werden bevorzugt für Haus- und Feldarbeit eingesetzt, wobei es gerade für die Mädchen außerordentlich wichtig ist, eine schulische Ausbildung zu bekommen. Gelingt es einem Mädchen mittels der Schulbildung, eine bezahlte Arbeit zu finden, so hat das große emanzipatorische Wirkung. Das Ansehen steigt enorm in der Gesellschaft. Solche Frauen können sich selbst versorgen und ihre Familie unterstützen. Laut einer wissenschaftlichen Veröffentlichung sind Kinder, deren Mütter schreiben und lesen können, gesünder als ihre Altersgenossen, deren Mütter Analphabeten sind.
Neues Schulmodell verbessert das Lernen
Die Amtssprache in Burkina Faso ist Französisch, dies ist auch die Unterrichtssprache in den Schulen. Hautsächlich in den ländlichen Gebieten, aber auch in den Städten, sprechen nur wenige der älteren Menschen diese Sprache. Noch immer sind die Stammessprachen vorrangig. Für die Kinder bedeutet dies bei der Einschulung, nicht nur den Unterrichtsstoff zu lernen, sondern vom ersten Tag an eine für sie fremde Sprache lernen zu müssen. Seit einiger Zeit gibt es jetzt Schulen, in denen in den ersten zwei Grundschuljahren der Unterricht in der jeweiligen Stammessprache gehalten wird. In der Umgebung von Koudougou ist dies die Sprache der Bevölkerungsgruppe der Mossi: Mòoré.
Langsam werden die Kinder an die französische Sprache herangeführt. Ab der 3. Klasse wird nur noch in Französisch unterrichtet. Die bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass mit diesem Schulmodell die Kinder schneller und besser lernen, und weniger die Schule abbrechen.